zurück zur Homepage  zurück zur Indexseite Modul 3

SS 2005

Hör- und musikpsychologische Experimente

Links: Hörpsychologische ExperimenteMusikpsychologie/Einführung

Hinweise zur Modulprüfung

Zusammenfassung

Katalog der Experimente und Themen

1. Einführung: Methodenreflexion

Die Verfahrensschritte: Motivation/Relevanz - allgemeine Fragestellung/theoretischer Hintergrund - konkrete Fragen oder Hypothesen - Untersuchungsdesign - Untersuchungsdurchführung - Datenerhebung und -darstellung (Ergebnisse) - Interpretation - Anwendung/Konsequenzen/Folgerungen siehe Blatt 2 (download).

 

2. Der Vorgang des Hörens

Hörtest, Audiometrie

Demo im Plenum

Tonhöhenunterscheidungsvermögen (biologisch - kulturell)

Experiment 2 

JND-Test (der JND-Test ist ein 3 MB großes Audiofile und steht nicht zum Download zur Verfügung),
Test Gamelan-Stimmung (Download Midifile), 
Test türkische Stimmung Hicaz (Download Midifile)

Arbeitsblatt zum Experiment - Ergebnisse: Excel-Tabelle

3. Musikalische Leistungen

„Timing"

Demo im Plenum

Sonanzgrad, Kon- und Dissonanz

Experiment 1 

Download ganzes Midifile (4min:27sec), 
Download binauraler Teil des Experiments
(ca. 2 min),  
Arbeitsblatt zum Experiment
Ergebnisse als Exceldatei  

*Klangcharakter von Instrumenten

Demo im Plenum oder ausführliches Experiment

4. Musik im ZNS, Gehirn  

*Wahrnehmung, akustische Täuschungen

Deutsch 1995

Experiment wurde am 15.5.2005 durchgeführt. Ein allgemeines Info-Blatt. Jede/r Teilnehmer/in erhielt ein individuelles Blatt (am 3.6.2005).

Binaurale Experimente

Experiment und weiteres Demo im Plenum

*„Linkes und rechtes Gehirn"

Wiedemann 1986, Fassbender/Frommer 1989

*Soundwalk, Raumorientierung

Bruhn/Rösing 1995

Experiment 3: Soundwalk am Freitag nach Himmelfahrt durchgeführt.

EEG 

Rittner/Fachner 2004

Vom Experiment wurde am 1.7.2005 berichtet.

5. Musikverstehen

*Hören tonaler und atonaler Musik

Federhofer/Wellek 1971

Konstruktion von Bedeutung

Louven 1998

*Musik fremder Kulturen verstehen

Touma 1989, Kleinen 1994, Tucek 2001

Experiment wurde am 17.6.2005 durchgeführt..

6. Musik und Physiologie

*Musik und Entspannung

Gembris 1985, Karrer 1999

Experiment wurde am 20.5.2005 durchgeführt. Ein Ergebnisblatt (Übersicht) wird am 10.6.2005  vorgelegt.

Lärm

Schönpflug 1981

Experiment wurde am 24.6.2005 durchgeführt.

7. Musik und Emotion

*Emotionale Wirkung von Musik

Mergl u.a. 1998

Interkulturelle Emotionen

siehe oben „Musikverstehen"

Musik und Aggression

Stöver 1999, Kreutz/Litta 2004 - Überblick über Aggressionstheorien!

Experiment wurde am 3.6.2005 durchgeführt.

*Musik und Angst

eigne Experimente

8. Sozialpsychologie der Musik

*Musikgeschmack, Hörertypologien

Gembris 1995, Bruhn/Rösing 1995 (Kap. 4)

Jugendkulturforschung

Behne1986, Müller 1998

9. Manipulation und Bewusstsein

*Musik und Bild

Behne, Jank, Meins 1994

Experiment wurde am 10.6.2005 durchgeführt..

*Filmmusik, Musik+Werbung

Maas in: Bruhn/Rösing 1995

Experiment wurde am 27.5.2005 durchgeführt. 

Suggestopädie, Superlearning

eigenes Experiment

Bewusstseinsveränderung durch Musik

siehe oben Rittner/Fachner 2004, Demo im BrainLab. Schamanische Reise und Trommeln, Experiment am 8.7.2005. Infoblatt dazu.

 

Zitierte Spezialliteratur

Diana Deutsch: Musical Illusions and Paradoxes. La Jotta 1995. CD mit ausführlichem Booklet sowie einer Dokumentation im Internet. (Wird zur Verfügung gestellt.)

Herbert Wiedemann: Klavierspiel und das recht Gehirn. Regensburg 1985 (BIS).

Christoph Fassbender und Gabriel Frommer: Ohr-Assymmetrien in der Wahrnehmung dichotisch dargebotener Melodien. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 6, 1989.

Sabine Rittner und Jörg Fachner: Klang und Trance im EEG. In: Musiktherapeutische Umschau 1/2004.

Hellmut Federhofer und Albert Wellek: Tonale und dodekaphonische Musik im experimentellen Vergleich. In: Die Musikforschung 3/1971.

Christoph Louven: Die Konstruktion von Musik. Theoretische und experimentelle Studien zu den Prinzipien der musikalischen Kognition. Frankfurt/Main 1998 (BIS).

Habib Hassan Touma: Die Musik der Araber. Wilhelmshaven 1989 (BIS).

Günter Kleinen: Musikalischer Ausdruck und ästhetische Wertung als interkulturelle Qualität und Differenz. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 11, 1994.

Gerhard Tucek: Altorientalische Musiktherapie. In: Schulen der Musiktherapie, hg. von Hans-Helmut Decker-Voigt. München-Basel 2001 (BIS).

Heiner Gembris: Musikhören und Entspannung. Hamburg 1985 (BIS).

Ulrike Karrer: Entspannung durch Musik-Entspannungskassetten? Physiologische Befunde und ihre Aussage. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 14, 1999.

Wolfgang Schönpflug: Acht Gründe für die Lästigkeit von Schallen und die Lautheitsregel. In: Akustik zwischen Physik und Psychologie, hg. von August Schick, Stuttgart 1981 (BIS).

Roland Mergl u.a.: Musikalisch-improvisatorischer Ausdruck und Erkennen von Gefühlsqualitäten. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 13, 1998.

Carsten Stöver: Die Welt zertrümmern? Eine empirisch quantitative Untersuchung zum Zusammenhang von Musikkonsum und aggressivem Verhalten. Oldenburg 1999. (Wird bereit gestellt.)

Gunter Kreutz und Gabriele Litta: Musikpräferenzen und aggressive Einstellungen in einer vierten Grundschulklasse. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 17, 2004.

Heiner Gembris: Musikpräferenzen, Generationenwandel und Medienalltag. In: Musikpädagogische Forschung 16, 1995.

Hernert Bruhn und Helmut Rösing: Musikpsychologie in der Schule. Augsburg 1995 (BIS).

Klaus-Ernst Behne: Hörertypologien. Zur Psychologie des jugendlichen Musikgeschmacks. Regensburg 1986 (BIS).

Renate Müller: Musikalische Sozialisation und Identität. In: Musikpädagogische Forschung 19, 1998.

Klaus-Ernst Behne u.a.: Zur Wirkung von Klassik-Videos. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 11, 1995.

Werner Jauk: Die Veränderung des emotionalen Empfindens von Musik durch audiovisuelle Präsentation. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 11, 1995.

Frerk Meiners: Zur kindlichen Rezeption von Musikdarstellungen im Fernsehen. In: Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie 11, 1995.

Allgemeine Literatur zur Psychologie ist im Handapparat der Uni-Bibliothek.


Hinweise zur Modulprüfung

Die schriftlichen Ausarbeitungen können bis zum 1. August abgegeben werden! (Postfach Stroh)

Datum der Modulprüfung:

Datum der Abgabe der Dokumentation

Modulnr.:

3.05.032 BM 3

Modultitel:

Musikwissenschaft

Arbeitsschritte

1. Über ein Experiment nachlesen. Literatur wird vorgegeben. Die einschlägige Literatur lesen und verstehen. Gegenebenfalls die dort zitierte weiterführende Literatur aufsuchen und zwecks besseren Verständnisses lesen.

2. - Möglichkeit 1: das Experiment, über das gelesen wurde, wird nachgestellt, gegebenenfalls mit Modifikationen (Vereinfachungen oder Erweiterungen)

- Möglichkeit 2: das Experiment, über das gelesen wurde, regt zu einem eigenen (meist einfacheren) Experiment an.

3. Das Experiment wird „technisch" hergestellt: Musikbeispiele oder sonstige „Stimuli" werden erstellt, ein Arbeitsblatt wird geschrieben.

4. Das Experiment wird mit den Teilnehmer/innen des Kurses durchgeführt.

5. Im Anschluss an die Durchführung wird erläutert, welche Ziele das Experiment verfolgt(e). Hierzu wird kurz berichtet, woher die Anregung zum Experiment stammte. Eventuell einige weitere Gedanken aus der verwendeten Literatur, die nicht im durchgeführten Experiment zum Zuge gekommen sind. - Punkt 5 und 6 zusammen sollten/können 45 bis 60 Minuten dauern.

6. Die im Kurs erhobenen Daten werden gesammelt, zusammengefasst und aufbereitet. Sie können auch ins Netz gestellt werden, dies muss aber nicht sein.

7. Es werden einige (eigene) Ideen zur Interpretation der Ergebnisse entwickelt. Dabei sollte auf die Ergebnisse, die in der zitierten Literatur erzielt worden sind Bezug genommen werden. (Zum Beispiel: Warum konnten wir die dortigen Ergebnisse nicht bestätigen?

8. Die Ergebnisse und gegebenenfalls die Interpretation wird im Kurs vorgetragen (maximal 15 Minuten).

9. Alles wird schriftlich dokumentiert, ca. 12 Seiten zusammen. Das Raster der Dokumentation ist dasjenige von Blatt 2.

10. Die Dokumentation enthält einen „Selbstbericht", in dem der gesamte Arbeitsprozess kurz reflektiert wird. (Wie haben wir die Aufgabe empfunden? Schwierigkeitsgrad - Unter- oder Überforderung? Wie klappte die Zusammenarbeit? Wie verlief das Experiment - zufriedenstellend, frustrierend?)

Bewertungskriterien:

1. Verständnis dessen, was in der vorgegebenen Literatur stand (Reproduktion).

2. Umsetzung/Vereinfachung des Gelesenen im Hinblick auf das Experiment, das durchgeführt werden soll (Anwendung, Transfer).

3. Das Experiment selbst: Entwicklung der Materialein (technische Fertigkeiten), Durchführung im Kurs (didaktische Fähigkeiten).

4. Wurde den Kursteilnehmer/innen deutlich, was gemeint war? (Eigenes Verständnis und Vermittlungsfähigkeit.)

5. Auswertung der erhobenen „Daten" (Fertigkeiten im Umgang mit „Daten").

6. Interpretation (Kreativität, Ideenreichtum).

7. Erstellung der Dokumentation (Fähigkeit, umfangreiche Vorgänge knapp zusammen zu fassen).

8. Wie hat die Zusammenarbeit der Gruppe geklappt (Teamfähigkeit).

 

Die „klassische" Struktur eines empirischen Experimentes (download: Blatt 2)

 

1. Persönliche Motivation, Forschungsinteresse, Relevanz

         

2. Allgemeine Fragestellung

         

3. Gibt es bereits Antworten auf diese allgemeine Fragestellung (Literaturbericht)

       

4. Reduktion der Fragestellung im Hinblick auf Untersuchbarkeit, Formulierung konkreter Hypothesen

     

5. Wahl der Untersuchungsmethode

   

6. Operationalisierung der Hypothesen, Entwicklung der Forschungs"tools" (Fragebogen, Hörexperiment, Videoclip, Interview-Leitfragen etc.)

 

7. Aufbau und Durchführung des Experiments

 

8. Darstellung der gewonnenen Daten (Ergebnisse)

   

9. Wurden die Hypothesen verifiziert oder falsifiziert?

     

10. Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die allgemeine Fragestellung

       

10. Konsequenzen, praktische Folgerungen

   

Konkrete Beispiele für diese Struktur: 


Inhaltliche Details zu den möglichen Experimenten:

1 Klangcharakter von Instrumenten (Instrumentenkunde)

Hierzu gibt es kaum ausführliche Literatur, da das Experiment ganz einfach konstruiert ist. Die Frage ist, woran man den Klangcharakter gängiger Musikinstrumente erkennt. Die These ist, dass bei vielen Instrumenten der Klangcharakter im Einschwingvorgang codiert ist. Daher werden von unterschiedlichen Instrumenten Aufnahmen gemacht (bzw. fertige Samples werden verwendet); diesen Aufnahmen wird der Einschwingvorgang (die ersten 20 ms) abgeschnitten.

Experimentalreihe 1: ein abstraktes Experiment zum „Erkennen" der Instrumente mit abgeschnittenem Einschwingvorgang. Als Kontrollreihe kann das original Sample ebenfalls eingespielt werden.

Experimentalreihe 2: eine Melodie oder ein instrumententypisches Musikstück wird eingespielt. usw.

Vergleich von Reihe 1 und 2 könnte einen Hinweis ergeben, dass auch der musikalische Kontext wichtig zur Erkennung von Instrumenten ist.

→ Bemerkung: Das Experiment ist theoretisch einfach, erfordert aber einen relativ hohen technischen Vorbereitungsaufwand.

2 Akustische Täuschungen (Wahrnehmungspsychologie)

Diana Deutsch ist seit 30 Jahren aktiv in der Untersuchung diverser akustischer Täuschungen. Sie hat eine Audio-CD herausgebracht, auf der viele ihrer Experimente eingespielt sind. Dazu gibt es ein Booklet bzw. im Internet ausführliche Erläuterungen. Diana Deutsch hat zu allen Beispielen ausführliche Experimentalreihen durchgeführt. - Die interessantesten und witzigsten dieser Experimente bzw. Täuschungen können nachgemacht und die Ergebnisse von Diana Deutsch überprüft werden.

Arbeitsablauf: Durchhören der CD, Lesen des Booklets. Entscheidung für ein paar Täuschungsversuche. (Die Tonbeispiele sind bereits da, können aber als Midifile auch erweitert/verändert ganz leicht nachgeahmt werden.) Durchfürhung und Auswertung.

→ Bemerkung: dies ist eine sehr unterhaltsame und technisch nicht schwierige Aufgabe bei der es aber einige eigenständige Entscheidungen gibt.

3 Hören tonaler und atonaler Musik (Musikphilosophie)

Um 1970 haben zwei Musikwissenschaftler empirisch untersucht, ob man „Fehler" in tonaler und zwölftöniger Musik hören kann. Das Experiment hatte das Ziel zu beweisen, dass Zwölftonmusik eine kompositorische Sackgasse ist. Für das Experiment wurden in Werken von A. Webern und Ch.P.E. Bach „Fehler" eingebaut, die herausgehört werden sollten.

Das Experiment ist genau beschrieben. Aufgabe wäre, dies Experiment oder - vielleicht besser - ein leicht modifiziertes durchzuführen. Interessant wäre auch, ob es heute nach 35 Jahren gegenüber 1970 Unterschiede gibt.

Das Experiment kann nach Vorbild „nachgemacht" werden. Es gibt über die Ergebnisse und Interpretationen des Experiments von 1971 eine Diskussion in der Fachliteratur. Diese Diskussion sollte auch referiert werden.

→ Bemerkung: Der Gesamtbericht ist theoretisch etwas anspruchsvoll. Die Herstellung und Durchführung des Experiments selbst ist jedoch einfach bzw. kanonisch.

4 Musik fremder Kulturen (Emotionspsychologie)

Dies Experiment hat ein paar zaghafte Vorbilder: die Frage war/ist, ob der emotionale Ausdrucksgehalt, der bestimmten Modi, Skalen oder Musikstücken in der arabischen, indischen oder chinesischen Musik zugesprochen wird, auch in Deutschland herausgehört werden kann. Touma hat deutsche und arabische Student/innen verglichen; Kleinen hat mit Student/innen aus Bremen und Peking experimentiert; Tucek arbeitet „altorientalischer Musiktherapie" in Berliner/Wiener Krankenhäusern. Aus diesen drei „Vorbildern" können eigenständige Experimente mit den Studierenden unseres Kurses durchgeführt werden. Die Fragestellung ist hoch interessant, weil sie an einen Kern „interkultureller Kommunikation" rührt.

→ Bemerkung: Das Experiment kann eigenständig entwickelt werden. Die vorherige Lektüre der drei genannten Untersuchungen ist nicht schwer. Schwieriger ist, ein griffiges Untersuchungsdesign für unseren Kurs zu finden. Dies ist aber auch reizvoll.

5 Musik und Entspannung (Musik und Physiologie)

Heiner Gembris hat ein Experiment entwickelt und ausführlich in seinem Buch „Musik und Entspannung" dargestellt. Dabei wurde untersucht, wie die entspannende Wirkung von Musik vom vorherigen Erregungszustand abhängt. Gembris benutzt gewisse künstliche Laborsituationen, die aber reizvoll sind. Seine Untersuchung gilt als richtungsweisend im Gebiet Entspannungsmusik. Die von ihm verwendeten Musikbeispiele könnten eventuell ausgewechselt werden. Die Skalen und Befragungsinstrumente, die er verwendet, können aber verwendet werden.

→ Bemerkung: Das recht umfangreiche Experiment kann weitgehend einfach „nachgemacht" werden, allerdings mit neuen Musikbeispielen. Insgesamt eine recht gute Aufgabe, bei der nicht viel schief gehen kann.

6 Hörertypologie, Musikgeschmack

Die zitierten 4 Untersuchungen sind nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem großen Gebiet der Hörertypologien und der Erforschung von Musikgeschmack. In Anlehnung an eine dieser Untersuchungen könnten mit neuen Beispielen eine Untersuchung im Kurs gemacht werden. Eventuell kann auch der „klingende Fragebogen" verwendet werden, von dem eine Test-Version existiert (die Hauptversion kostet 2000 Euro!). Eventuell kann aber ein klingender Fragebogen auch selbst programmiert werden.

Alternativ kann Wolfgang Rumpf von Radio Bremen gefragt werden, mit welchen Instrumenten heute der Rundfunk Hörerbefragungen durchführt und ob es dabei Theoriebildung gibt... eventuell kann also auch eine anderen Methode verwendet werden.

Eine Aufgabe für eine extra Gruppe wäre, einen „klingenden Fragebogen" mit einem nur mit Texten arbeitenden zu vergleichen. Man hat nämlich festgestellt, dass es bei diesen beiden Methode sehr große Unterschiede gibt.

→ Bemerkung: Es ist hier einige Arbeit, die richtige Untersuchungsmethode zu finden. Aber, wenn diese gefunden ist, geht die Untersuchung relativ glatt vonstatten. Bei der Auswertung („Cluster" u.a.) muss man sich helfen lassen. Ist aber zu schaffen.

7 Musik und Bild (eventuell zwei Gruppen)

Es gibt mehrere Richtungen, in denen hier gearbeitet werden kann:

1. Wie beeinflusst eine musikalische Untermalung die Wahrnehmung von Bild- und Textinhalten?

2. Wie beeinflusst das Bild bzw. die optische Präsentation die Wahrnehmung und Bewertung von Musik?

Beide Fragen sind für Werbung, Filmmusik und Prestigesuggestion sehr wichtig. In der Literatur gibt es Anregungen, wie eine Untersuchung aussehen kann. Man kann aber auch eigenständig ein Experiment entwickeln.

Bemerkung: Da hier Videoclips oder PowerPoint mit Musikuntermalung hergestellt werden müssen, ist ein größerer apparativer Aufwand erforderlich. Aber, wenn diesen Teil jemand mit Begeisterung macht, ist die Aufgabe insgesamt sehr lustvoll und die Durchführung des Experiments auch meist hoch interessant. Theorie ist nicht viel zu wälzen...

8 Soundwalk (akustische Raumorientierung)

Unter Soundwalk versteht man einen Spaziergang mit verbundenen Augen. Es gibt viele Fragestellungen, die dabei untersucht werden können. Oft dient ein Soundwalk aber auch lediglich der Selbsterfahrung. Als Untersuchungsinstrumente könnten einfache Erlebnisberichte dienen (Kurzaufsätze) oder aber Fragen nach der Wahrnehmung gezielter akustischer Events, die während des Spazierganges inszeniert wurden.

Parallel zum Soundwalk kann auch ein Besuch im schalltoten Raum des Instituts für Physik durchgeführt werden. Dort können auch einfache Orientierungs-Experimente durchgeführt werden.

→ Bemerkung: Das Thema ist reizvoll und vielseitig, methodisch aber etwas schwer zu packen. Die Auswertung von freien Erlebnisberichten ist immer schwierig, gehört aber auch zum Instrumentarium der Musikpsychologie.

9 Wovon hängt das Tonhöhenunterscheidungsvermögen ab? 

Das „Grundexperiment“ für die Tonhöhenunterscheidbarkeit von Tonhöhen („JND-Experiment“), das im Akustikkurs durchgeführt wird, kann in vielfacher Weise variiert und ausgeweitet werden:

- Wie hängt die Tonhöhenunterscheidungsfähigkeit von der Klangfarbe bzw. dem Klangcharakter des verwendeten Instrumentes ab?

- Wie hängt die Tonhöhenunterscheidungsfähigkeit von der Lage (Tonhöhe) ab?

- Wie hängt die Tonhöhenunterscheidungsfähigkeit ab beim Intervallhören (reine und verstimmte Intervalle)?

- Wie hängt die Tonhöhenunterscheidungsfähigkeit von der Dauer des dargebotenes Signals ab?

- Wie lange muss überhaupt ein Ton sein, damit eine „Tonhöhe“ wahrgenommen wird?

Zu allen diesen Fragen kann das Grundexperiment JND erweitert werden. Zu allen Fragen gibt es in Büchern über Psychoakustik und Hörpsychologie auch theoretische Erörterungen.

→ Bemerkung: Diese Experimente sind leicht durch zu führen, man kann etwas Kreativität an die verschiedenen Fragen- und Aufgabenstellungen verschwenden.