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Das Oldenburger TechnoMuseum 1998 und 1999

Ziel des Projekts

...ist es, Techno in einer Gruppe live zu produzieren und dabei alle Analoggeräte, die sich im Archiv des Faches Musik befinden, zum Einsatz zu bringen und mit computerisierten Geräten zu synchronisieren. Das technische Setting ist:

JedeR TeilnehmerIn spielt einen eigenen analogen Musikapparat.
Die Apparate sind miteinander groovemäßig vernetzt.
Das ganze wird koordiniert durch eine moderne Groovebox oder Sequencerprogramme.
Die Spielenden können jederzeit in den Groove ein- und aus ihm aussteigen.
Lichteffekte werden vom gleichen System aus gesteuert.

Das Vorgehen im Projekt ist:
 
Erlernen eines analogen Geräts,
Erarbeiten musikalisch tragfähiger analoger Soundeffekte,
Aufeinanderhören, gemeinsames Improvisieren,
Improvisationskonzepte entwickeln, Grooves programmieren,
Licht- und Sounddesign entwickeln und einstudieren,
die Gesamt-Konzepte aufführungsreif einstudieren.
(Für alles zusammen kann man einen Schein bekommen!)

Perspektiven und Maximen des Projekts:
 
Das Projekt ist reif für längerfristige Perspektiven. Diese liegen nicht in der Nachahmung der etablierten Techno-Szene, in der Handhabung heute gängiger virtueller Instrumente oder DJ-Verfahren, auch nicht in der samplingtechnologischen Verfügbarkeit über Alles, was klingt, sondern in der welteinmaligen Konzeption eines improvisierende und (dennoch) groovemäßig synchronisierten Analogsynthesizer-Orchesters, das also von der Klangerzeugung und vom Sound her bewußt eingegrenzt ist und gerade hieraus seine - ästhetische und phonmäßige -Durchschlagskraft bezieht. Dem aktuellen Trend, einen ganzen Rave nur durch einen einzigen mittels Computer omnipotent gewordenen Menschen (= DJ) zu gestalten, setzen wir das musizierende Orchester, die vielköpfige Synthesizerformation, das Prinzip der Teamarbeit entgegen, die multisensorial vernetzt ist - durchs Ohr (hörend, reagierend, improvisierend), durchs Auge (auf die vernetzte Stroboskopanlage achtend), durchs Stomkabel (sich in den MIDI-Groove ein- und ausklinken), durch PSI (unterbewußtseins-kommunikative Transversaleffekte)- - Die Musik soll sehr experimentell und avantgardistisch, zugleich aber tanzfähig und ravig sein. Sie soll nichts nachahmen und niemandem nacheifern, sie soll einfach nur auf sich aufmerksam und von sich reden machen, soll die Energie, die aus dem Spaß der Spielenden entsteht, auf ZuhörerInnen, TänzerInnen und Internet-UserInnen übertragen.