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Materialien zum Thema Holocaust und Israelische Siedlungspolitik"
Problemstellung:
Wie diskutiert man mit SchülerInnen Einen Überlebenden aus Warschau", wenn die SchülerInnen täglich Berichte über Militäraktionen der israelischen Armee und Selbstmordattentate von Palästinensern im Fernsehen sehen bzw. darüber in der Zeitung lesen?
Naheliegende Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen dem Unrecht der israelischen Armee heute und den Nazis in Warschau? Worin besteht der Unterschied zwischen dem Warschauer Ghetto-Aufstand und den Selbstmordattentaten?
Voraussetzung der Beantwortung ist
- Verständnis für die Siedlungspolitik Israels in Plästina.
- Verständnis für die Folgen dieser Politik und die Lebenssituation der Palästinenser.
- Zusammenhang von Holocaust und Siedlungspolitik Israels: historisch und aktuell.
- Unterscheidung zwischen den Juden" und dem Staat Israel, zwischen politischer Kritik und Antisemitismus.
- Wahrnehmung von Israel als einem pluralistischen Land, in dem unterschiedliche politische Gruppen existieren.
Sachinformation zur Folklore Israels
bis 1903 | 1904-1948 | 1948-1967 | 1968-Mitte 80er | 80er Jahre | 90er Jahre |
frühe Einwanderung | Zionist. Einwanderung: Später Holocaust-Flüchtlinge. Integrative Ansiedlung". Aufbau einer hebräischen Musikkultur, zion. Lieder. | Staatsgründung. Hebräische Neukompositionen (mit Akkordeon.) Städt Popmusik aus Ägypten und Irak. | Einwanderung aus aller Welt. Gebietsannexionen. Heimatlieder". Popmusik: international (seit 1966 TV). | Ost-mediteraner Stil: arabische Instrumente und Intonation auf westlichem Pophintergrund. | Russische Einwanderung. Neue chassidische Popmusik. |
Hatikvah | Ma jafim... | Yerushalayim shel zahar | Ofra Haza Yehuda Poliker |
Tsur mishelo |
Fragestellungen:
- Stilistische Mischungen von ortansässigen" (arabischen) Melodien/Instrumenten mit dem Mitgebrachten (jiddisch, chassidisch etc.). Bedeutung?
- Textaussage und Funktion der Lieder. Enstehungsgeschichte, Intentionen der Musiker.
- Volkslieder oder Popmusik. Nationales oder internationales Publikum. US-amerikanische versus arabisch-türkisch-jemenitische Popmsik, oder "Ethno-Pop".
Beitrag des Musikunterrichts zum solch einem Verständnis: Welche Gefühle (z.B. Hoffnungen, Ängste) drücken Lieder aus?
Dazu noch Unterrichtsmaterialien, Liederbücher und Tanzanleitungen zuHB 1: "Hatikvah" (Die Hoffnung" von Naftali Hirz Imber (1882)
HB 2: "Ma jafim ha-lelot bi-Chenaan" von Jizschak Katzenelson (circa 1925)
HB 3: "Yerushalayim Shel Zahar" von Naomi Shemer (ca. 1970)
HB 4: "Chalon lejam hatichon" von Yehuda Poliker (1988)
HB 5: "Middle East" von der CD "desert wind" von Ofra Haza (1988)
Texte:Hava nagila
Henevenu shalom alejchem
Shalom chararim
Zu HB 1: Hawa Naschira: Auf! Laßt uns singen! Band 2, München 2001, S. 84-85.
Zu HB 2: Rubin/Ottens 2001, S. 102-103. Ergänzend: Wolf Biermanns Nachwort zur Ausgabe Dos lied vunem ojsgehargetn jidischn volk" (dtv München 1996). Ralf Balke: Israel. Aus Becksche Reihe Länder", München 2000.
Zu HB 3: Booklet Giora Feidman Yiddish Soul. (World-Networ-Serie, 19: Israel.)
Zu HB 4: Rubin/Ottens 290001, S. 107-109. Internetseiten über Poliker.
Zu HB 5: Diverse Internetseiten zu Ofra Haza. Text auf der MC desert wind".