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Was kann Atonalität" heißen?
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Was ist freie Atonalität"?
Eine der angeführten Arten von Atonalität", bei der
auch keinerlei Ersatz-Systeme wirksam oder erkennbar sind. Wirksam können sein :
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Für sie gibt es wieder eine neue Richtung und sie nennen sich Atonalisten. Davon muß ich mich jedoch abwenden, denn ich bin Musiker und habe mit Atonalem nichts zu tun. Atonal könnte bloß bezeichnen: etwas, was dem Wesen des Tons durchaus nicht entspricht.
Nur so kann es gelten: Alles, was aus einer Tonreihe hervorgeht, sei es durch das Mittel der direkten Beziehung auf einen einzigen Grundton oder durch kompliziertere Bindungen zusammengefaßt, bildet Tonalität. Daß sich von dieser einzig richtigen Definition kein vernünftiger, dem Wort Atonalität entsprechender Gegensatz bilden läßt, muß einleuchten. (Schönberg in seiner Harmonielehre", 1911, S. 487-488.)
Diese Bezeichnung atonal" geschah zweifellos in der Absicht herabzusetzen, so wie dies bei den zur selben Zeit aufgebrachten Worten, wie arhythmisch, amelodisch, asymmetrisch der Fall ist. Während sich aber diese Worte zu einer gelegentlichen Kennzeichnung spezieller Fälle eigneten, wurde die Bezeichnung atonal" - ich muß sagen leider - zu einem Sammelbegriff für eine Musik, von der man nicht nur Annahme, daß sie keine Bezogenheit zu einem harmonischen Zentrum hat, sondern daß sie auch allen anderen Erfordernissen der Musik, wie Melodik, Rhythmik, formale Gliederung, im kleinen wie im großen nicht entspricht, so daß die Bezeichnung heute eigentlich soviel heißt, wie keine Musik, ja wie Unmusik" (Alban Berg in einem Rundfunkvortrag Was ist atonal?" 1930).
Tonalität und Atonalität sind also nicht zwei gegensätzliche Prinzipe, vielmehr geht das Prinzip der Atonalität aus der Tonalität hervor. ... dann kann mit Atonalität nur jene Musik sinnvoll bezeichnet werden, die sich bewußt in Beziehung setzt zur traditionellen tonalen Musik, sei es im Sinne einer Weiterentwicklung oder sei es im Sinne einer Negation. Atonale Musik, die als solche nicht im Spannungsfeld zur tonalen Musik und ihrer Tradition angesiedelt ist, wäre also besser nicht als atonal, sondern in einem wertfreien Sinne als nichttonal zu bezeichnen (Elmar Budde im Neuen MGG, 1994).
Analyse einer Passage aus dem 2. Streichquartett von Arnold Schönberg
Propädeutik zum Einfühlen: "Modellmethode" nach der "Studienreihe Musik: Musik im 20. Jahrhundert" bei Metzler, Stuttgart 1984, S. 9-52. (Wolfgang Martin Stroh: Arnold Schönberg und das Prinzip "Kunstmusik".)
Die Passage aus dem 2. Satz des 2. Quartetts, Takt 165-182 liegt als Midifile/Noten (atonalitaet.mid) vor.
Analyseaspekte:
Polytonalität (Dur-Moll gleichzeitig) - "falscher" Kanon - "Verbiegung" tonaler Strukturen - entwickelnde Variation - Zitat-Collage-Technik - Abspaltung von Motiven und atonale Sequenzierung - tonale Melodie als "Zitat" ("alles ist hin!") - extreme Trivialisierung.
Arbeitspblatt zur Analyse:
Aufgaben zu Polytonalität" und erweiterter Tonalität"
Melodiestimme in zwei Tonarten |
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Begleitung in zwei Tonarten |
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Begleitung und Melodie in unterschiedlichen Tonarten | |
Kontrapunkt ist falsch" |
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Melodie verliert sich" im Sequenzieren |
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Dur und Moll vermischt |
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Sequenzieren nichttonal |
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Weitere Analyse: Weberns Orchesterstücke op. 10,1. Satz